Nächs­ten Som­mer möch­ten wir mit unse­rem Baby (wird ca. 5 Mona­te alt sein) über den Pamir High­way im eige­nen Fahr­zeug fah­ren. Höchs­ter Pass ca. 4600 müM. Im Inter­net liest man jetzt, dass man mit einem Säug­ling nicht über ca. 2500 müM. gehen soll­te. Wir hal­ten uns öfters in grös­se­ren Höhen auf, hat­ten bis jetzt jedoch kei­ne Pro­ble­me mit der Höhen­krank­heit. In der Schwan­ger­schaft bin ich auch ein­mal auf 4000 müM. gewan­dert und außer gro­ßem Schnau­fen war alles in Ordnung.

Raten Sie vom Pamir High­way infol­ge mög­li­chen Schä­den beim Klein­kind oder ist es mög­lich mit lang­sa­mer Akkli­ma­ti­sie­rung und ste­ter Beob­ach­tung auf Auf­fäl­lig­kei­ten beim Baby und genü­gen­der Flüs­sig­keits­zu­fuhr kann man es pro­bie­ren? Im Fall von Unwohl­sein beim Baby wür­den wir natür­lich sofort abbrechen.

Antwort von Hoehenmedizin.org

Die will­kür­lich gezo­ge­ne Gren­ze von 2500m über dem Mee­res­spie­gel als Beginn höhen­me­di­zi­ni­scher Pro­ble­me ver­schiebt sich mit dem Brei­ten­grad nach oben (Rich­tung Äqua­tor) und unten (Rich­tung Pole). Der Pamir High­way liegt um dem 39. Brei­ten­grad her­um und ist damit etwas süd­li­cher als die Alpen, wo wir die­se Gesund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen ab 2500m beob­ach­ten. Sie haben nach oben hin also etwas “Platz” – wie­viel ist indi­vi­du­ell aber unter­schied­lich. Die Höhen­pro­ble­ma­tik ist sowie­so etwas sehr indi­vi­du­el­les, da auf die­sen Höhen nicht jeder Mensch bereits eine Sym­pto­ma­tik entwickelt.

Das Spe­zi­el­le bei Säug­lin­gen ist, dass sie ihre Beschwer­den nicht arti­ku­lie­ren kön­nen und daher ein Pro­blem lan­ge uner­kannt blei­ben kann. Auch wenn die Anpas­sungs­me­cha­nis­men bei Kin­dern etwas anders sind als bei Erwach­se­nen, kom­men prin­zi­pi­ell die glei­chen Erkran­kun­gen in gro­ßen und extre­men Höhen vor. Ein klei­nes Kind, wel­ches ver­än­dert wirkt und nicht mun­ter spielt oder vor sich hin brab­belt, soll­te in Höhen über 2500m bis zum Beweis des Gegen­tei­les daher als höhen­krank ange­se­hen wer­den. Wenn sich Ihr Säug­ling in den gro­ßen Höhen nor­mal ver­hält, müss­ten Sie sich auch ober­halb von 2500m kei­ne Sor­gen machen.

Wie Sie bereits schrei­ben, soll­te eine Akkli­ma­tis­a­ti­on (300m höher pro Tag ab 2500m) aber unbe­dingt gewähr­leis­tet sein. Ande­ren­falls set­zen Sie Ihr Kind einem unnö­ti­gen Risi­ko aus. Zu beden­ken ist noch, dass die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in die­sen Gebie­ten nicht die glei­che ist wie hier­zu­lan­de und Sie ggf. nicht schnell von der Höhe her­un­ter kom­men können.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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