Anfrage an Hoehenmedizin.org
Wir waren vor einigen Tagen im Urlaub für 2 Wochen auf 1’660 Meter (Unterkunft auf der Höhe).
Ich hatte irgendwie komische Befindlichkeitsstörungen.… Doller Herzschlag und hoher Puls (95) sowie häufigere Atmung und in Räumen drin auch das Gefühl, nicht so richtig Luft zu bekommen. Hin und wieder auch das Gefühl, einen schwachen Kreislauf zu haben. Draußen ging es mir eher viel besser. Weiter rauf bin ich übrigens nicht.
Kann das schon am Sauerstoff Mangel liegen?
Kann man in 1’600 Meter eine kritische Sauerstoffsättigung erreichen oder bilde ich mir das ein? Ich bin herzgesund und habe nix an der Lunge. Neige aber zur leichten Panik… Vielleicht können Sie mich beruhigen, was den Sauerstoff in der Höhe angeht?
Antwort von Hoehenmedizin.org
Danke für Ihre Anfrage.
Da kann man Sie beruhigen. Nein, einen Sauerstoffmangel hatten Sie ganz sicher in diesen mittleren Höhenlagen nicht.
Natürlich sinkt der Luftdruck mit jedem Zentimeter, den wir an Höhe gewinnen. Und mit dem Luftdruck sinkt auch der Sauerstoffdruck, denn der Sauerstoff ist ja ein Teil (21%) des Luftgemisches, welches wir einatmen. Trotzdem ist die Höhe von 1660m ganz sicher nicht dazu geeignet, Menschen wegen des erniedrigten Sauerstoffdruckes zu gefährden. Die durch Niederdruck ausgelösten Erkrankungen beginnen in unseren Breiten etwa ab 2500 Höhenmetern. Bis dahin reguliert unsere körperlich systemische Akutantwort (moderater Herzfrequenzanstieg, Atemanstieg) die Anpassung sehr gut. Ein Puls von 95/min gilt im Übrigen noch als normalfrequent.
Wie Sie bereits vermutet haben, sind Ihre Anzeichen eher typisch für eine Panikattacke.
Hier würde ein leichter Tranquilizer sicher von Nutzen sein.
Guter sachlicher fundierter Kommentar