Anfrage an Hoehenmedizin.org
Ich habe mich auf Ihrer Website und auch anderen Seiten im Internet belesen, aber wollte Sie jetzt nochmal zu Rate ziehen.
Ist es richtig, dass ein Tagesausflug auf die Zugspitze mit der Seilbahn kein wirkliches Risiko für Höhenkrankheit darstellt, wenn man dort nicht übernachtet? Wir wohnen fast auf Meeresspiegelniveau und planen eine Reise in die Berge und einen Ausflug auf die Zugspitze, der ja voraussichtlich nicht mehr als ein paar Stunden dauern wird. Dazu kommt, dass meine Kinder Asthma haben, was aber in der Regel gut eingestellt ist.
Es heisst ja immer, bei Beschwerden sollte man absteigen. Wenn jetzt also bei meinen Kindern Kopfschmerzen oder ähnliches auftreten, genügt es dann, wieder hinunterzufahren oder sollte man auch einen Arzt aufsuchen?
Antwort von Hoehenmedizin.org
Da die Zugspitze nahezu 3000 Höhenmeter hat, kann man eigentlich nicht sagen, dass es kein Risiko gibt, eine Höhenkrankheit zu entwickeln. Höhen-assoziierte Erkrankungen entstehen in unseren Breiten ab 2500 Höhenmetern. Allerdings ist das Gefahrenpotenzial hierbei tatsächlich sehr gering. Daher würde ich mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen.
Das Hauptsymptom bei der Höhenkrankheit ist tatsächlich der Kopfschmerz, es kann ebenfalls eine leichte Übelkeit auftreten. Aber, wie Sie bereits schreiben, sind alle diese Symptome sofort regredient, wenn man auch nur wenige 100 Höhenmeter absteigt oder eben mit der Seilbahn hinunter fährt.
Ein Höhenlungenödem erwarten wir eigentlich erst ab 3000 Höhenmetern. Hier würde ich mir definitiv keine Sorgen machen.
Alle Symptome der Höhenerkrankungen entstehen durch den niedrigen Luftdruck, welcher natürlich auch einen niedrigen Sauerstoffpartialdruck mit sich bringt. Pro Atemzug bekommt unser Körper dementsprechend weniger Sauerstoffmoleküle in die Lunge. Das wird bis 2500 Meter in der Regel aber durch eine unwillkürlich erhöhte Atemfrequenz sowie eine erhöhte Herzfrequenz vollständig ausgeglichen. Dieser Kompensationsmechanismus erschöpft sich bis 5300 Meter dann vollständig. Der Übergang von 2500 Meter bis zur Maximalhöhe ist dabei jedoch allmählich und niemals abrupt.