Von Mit­te Sept.-Mitte Okt. 2016 nahm ich an einer Expe­di­ti­on zu einem 7000er ( Him­lung / Nepal) teil. Lei­der konn­ten wir infol­ge gro­ßer Schnee­men­gen nur einen Neben­gip­fel von knapp 6500m erreichen.
Sobald wir eine neue Schlaf­hö­he erreicht hat­ten, stell­ten sich bei mir in der ers­ten Nacht Atem­pro­ble­me ein (BC 4800m, C1 5400m, C2 6000m). Ver­gli­chen mit mei­nen Zelt­kol­le­gen war mein Atem viel lang­sa­mer, mein Puls tief doch ich hat­te klar Sau­er­stoff­man­gel. Ich ver­such­te, bewusst schnel­ler zu atmen, was ein Mal zu einer Hyper­ven­ti­la­ti­on führte.
Sobald ich mich erho­ben hat­te und mich beweg­te, fühl­te ich mich gut und leis­tungs­fä­hig, auch in gro­ßer Höhe.
Im All­tag habe ich eher einen trä­gen Kreis­lauf mit tie­fem Blut­druck, wel­cher erst bei Bewe­gung in Schwung kommt. Besteht da wohl ein Zusammenhang?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Atem­pro­ble­me im Lie­gen, in Ihrem Fall also Nachts in gro­ßen und extre­men Höhen, sind unter Krank­heits­be­din­gun­gen auch im Tief­land ein bekann­tes Sym­ptom. Ursäch­lich ist hier die Umver­tei­lung des Blu­tes ent­spre­chend des hydro­sta­ti­schen Dru­ckes (Was­ser­säu­le über dem Organ). Zusätz­lich kommt bei Ihnen noch der sicher in die­sen Höhen bestehen­de erhöh­te Blut­druck in den Lun­gen­ge­fä­ßen hinzu.
Wenn man Ihre Beschrei­bung liest, gewinnt man den Ein­druck, dass Sie tat­säch­lich nur im Lie­gen die­se Pro­ble­me hat­ten, mög­li­cher­wei­se hät­te es aus­ge­reicht, wenn Sie sich mit dem Ober­kör­per 30° erhöht hät­ten (Decke in den Rücken). Wei­ter­hin gibt es die so genann­te HVR (hypo­xic ven­ti­la­to­ry respon­se). Die­se gestei­ger­te Atem­ant­wort auf nied­ri­gen Sau­er­stoff­druck im Blut ist indi­vi­du­ell unter­schied­lich und mög­li­cher­wei­se haben Sie eine nied­ri­ge HVR.
Dass Ihr Blut­druck und Puls auch im Tief­land nied­rig sind, muss nicht zwin­gend etwas mit die­ser HVR zu tun haben und weist eher auf Ihre kör­per­li­che Fit­ness hin.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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