Ich wur­de zu einem Kon­gress nach Peru ein­ge­la­den. Zu dem Zeit­punkt wer­de ich in der 30. Schwan­ger­schafts­wo­che sein. Der Auf­ent­halt wäre ca. 3–5 Tage und ich wür­de eine Nacht wäh­rend der Anrei­se auf mitt­le­rer Höhe einen Zwi­schen­stopp ein­le­gen. Es gibt einen Arti­kel des DAV, der besagt, dass Höhen bis 3000m kein Pro­blem sind und in den USA sogar 4000m als Gren­ze ange­ge­ben wer­den. Man soll­te sich nur gut genug akkli­ma­ti­sie­ren. Kann ich die­se Rei­se, wenn bis dahin alles pro­blem­los ver­läuft, antreten?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Vie­len Dank für die Anfra­ge. Herz­li­chen Glück­wunsch – in zwei­fa­cher Hin­sicht: Schwan­ger­schaft und Kon­gres­s­ein­la­dung. Es kommt selbst­ver­ständ­lich dar­auf an, wel­che geo­gra­phi­sche Höhe Sie in Peru berei­sen wer­den: Küs­ten­re­gi­on – Regen­wald oder in Ihrem Fall das Hoch­land. Und ich gehe nicht davon aus, dass Sie eine gene­ti­sche Hoch­land­be­woh­ne­rin sind (Tibe­ta­ne­rin / Quechua) .

Wenn Sie unse­re Web­page gut stu­diert haben, wer­den Sie fest­stel­len, dass Schwan­ge­ren kei­ne Höhen über 2500m ange­ra­ten wer­den (https://hoehenmedizin.org/category/schwangerschaft-und-hoehenexposition/). Das hat selbst­ver­ständ­lich sei­nen Grund im nied­ri­gen Sau­er­stoff­druck ab die­ser Höhe. Embryo­nen, bzw. bei Ihnen dann der Fetus, müs­sen sich vom gerin­ge­ren Sau­er­stoff­druck im müt­ter­li­chen Blut über das Kon­zen­tra­ti­ons­ge­fäl­le den Sau­er­stoff in ihr eige­nes Blut “zie­hen”. Je nied­ri­ger also Ihr eige­ner Sau­er­stoff­druck im Blut ist, des­to gerin­ger wird das Kon­zen­tra­ti­ons­ge­fäl­le zum feta­len Blut und des­to nied­ri­ger wird die O2-Abga­be an Ihr Kind sein. Ihre eige­ne gute Akkli­ma­tis­a­ti­on hat damit weni­ger zu tun. Ein Indi­vi­du­um akkli­ma­ti­siert sich für sich sel­ber nicht für das her­an­wach­sen­de Kind.

Selbst­ver­ständ­lich wer­den Sie immer unter­schied­li­che Mei­nun­gen lesen, wenn Sie das Inter­net nur lan­ge genug durch­stö­bern (Segen und Fluch zugleich).

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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