Ich Rei­se im April nach Tibet Nepal und Bhu­tan. In mei­nem Rei­se­füh­rer steht, dass ich vor­sorg­lich ein Medi­ka­ment gegen Höhen­krank­heit mit neh­men soll. Mein Arzt ver­schreibt mir dies nicht, da ich nicht weiß wann und wie ich es ein­neh­men soll. Haben Sie einen Tipp für mich?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Da hat Ihr Haus­arzt prin­zi­pi­ell Recht. Wenn Er Ihnen die Medi­ka­men­te gegen höhen­as­so­zi­ier­te Erkran­kun­gen ver­schreibt, dann müss­te er Ihnen auch das gesam­te Hin­ter­grund­wis­sen die­ser Erkran­kun­gen ver­mit­teln. Und wie Sie aus unse­rer Web­sei­te erse­hen kön­nen, ist dies nicht gera­de wenig. Nun, es ist aber sehr gut, dass Sie sich vor­her mit die­sem The­ma befas­sen. So sind Sie sen­si­bi­li­siert, wenn es tat­säch­lich zu gesund­heit­li­chen Pro­ble­men in Höhen­la­gen kommt. Beson­ders ist zu beach­ten, dass Abstieg oder im schlimms­ten Fall auch der Abtrans­port das ein­zig rich­ti­ge “Mit­tel” gegen Höhen­er­kran­kun­gen ist.

Die per­sön­li­che Höhen­to­le­ranz mit­tels Medi­ka­men­ten zu stei­gern ist kei­ne Emp­feh­lung Höhen­me­di­zi­ni­scher Gesell­schaf­ten. Auch wenn Ace­tazo­l­amid (Diam­ox) seit Jah­ren als AMS-Pro­phy­la­xe ein­ge­setzt wird und nach­weis­lich auch wirk­sam ist, hat es dies­be­züg­lich kei­ne Lizen­zie­rung (off-label-use). Zu beach­ten ist, dass jedes Medi­ka­ment auch uner­wünsch­te Wir­kun­gen her­vor­ru­fen kann, in die­sem Fall Flüs­sig­keits­ver­lust, All­er­gien sowie Krib­beln in Hän­den und Füßen. Gegen HAPE (Höhen­lun­gen­ödem) wäre Diam­ox hin­ge­gen wir­kungs­los. Ich hän­ge Ihnen die Emp­feh­lun­gen der UIAA an und emp­feh­le Ihnen, sich an die­se sehr umsich­ti­gen Medi­ka­men­ten-Richt­li­ni­en zu halten.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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