Ich wer­de mit mei­ner Fami­lie über Ostern in Chi­le sein. Dort pla­nen wir in San Pedro de Ata­ca­ma (Höhe 2400m) zu über­nach­ten und den­ken auch, dass die Höhe ver­träg­lich ist (län­ge­re Flug­rei­sen ver­trägt unser Kind pro­blem­los). Am zwei­ten Tag fah­ren wir mit einem Bus auf ca. 3.500 m Höhe (die gan­ze Tour dau­ert nur 5h inklu­si­ve Auf- und Abfahrt zur Besich­ti­gung von einer Land­schaft). Am drit­ten Tag fah­ren wir mit dem Bus auf eine Maxi­mal­hö­he von 4.200m und die Tour dau­ert 7h . Am letz­ten Tag fah­ren wir auf eine Höhe direkt von 2.400 auf 4.300 in zwei Stun­den, blei­ben 1 h und keh­ren direkt zurück (Tour 5 h). Einen sofor­ti­gen Abstieg kön­nen wir da wir dann in einer Rei­se­grup­pe sind nicht ein­lei­ten. Von daher die Fra­ge ob Sie die­se kurz­fris­ti­gen Auf­stie­ge im Bus ohne sons­ti­ge kör­per­li­che Anstren­gung als pro­ble­ma­tisch sehen.

Antwort von Hoehenmedizin.org

Wie Sie sicher bereits gele­sen haben, bekom­men wir öfters Anfra­gen zum The­ma Kin­der und Höhe. Viel­fach sind die Kin­der der Fra­ge­stel­ler jedoch in einem wesent­lich jün­ge­ren Alter als Ihres, was inso­fern pro­ble­ma­tisch ist, als die­se Klein­kin­der und Säug­lin­ge die Pro­ble­me in der Höhe nicht sofort und klar arti­ku­lie­ren kön­nen. Dies ist bei Ihrem Kind dem­nach gege­ben, daher müs­sen Sie sich schon mal kei­ne Sor­gen machen, dass Sie etwas “ver­pas­sen”.

Kin­der sind nicht mehr und auch nicht weni­ger emp­fäng­lich als Erwach­se­ne für gesund­heit­li­che Pro­ble­me in Höhen­la­gen über 2500m. Auch die­se “magi­sche” Höhen­zahl ist ihnen gewiss ein Begriff, denn sta­tis­tisch gese­hen “begin­nen” hier die höhen­be­ding­ten Pro­ble­me. Ab die­ser Höhe emp­feh­len die meis­ten höhen­me­di­zi­ni­schen Gesell­schaf­ten einen maxi­ma­len Auf­stieg von 300 bis 500 Höhen­me­tern pro Tag. D.h. Sie wären bereits am zwei­ten Tag deut­lich dar­über, fah­ren aber wie­der hin­un­ter – das ist dem­nach eben­falls unpro­ble­ma­tisch. Der Tag drei sowie der letz­te Tag könn­te bei Ihnen allen zu deut­li­chen Kopf­schmer­zen, Übel­keit und Kurz­at­mig­keit füh­ren. Aller­dings ken­nen das Besu­cher des Klein­mat­ter­hor­nes in der Schweiz eben­so, wel­che von 1600m in Zer­matt qua­si non­stop auf 3883m auf­fah­ren. Die­se Seil­bahn ist des­halb unun­ter­bro­chen in Betrieb, weil sie eben auch bei un-akkli­ma­ti­sier­ten Besu­chern nicht zu schwer­wie­gen­den gesund­heit­li­chen Zwi­schen­fäl­len geführt hat.

Für Ihre Fami­lie sowie Ihr 8‑jähriges Kind ist wich­tig, dass jemand aus der Rei­se­lei­tung dabei ist, wel­cher sich mit die­ser Höhe aus­kennt. In der Regel ist dies bei seriö­sen Unter­neh­mun­gen gege­ben. Daher soll­ten Sie sich kei­ne Sor­gen machen, wenn Sie jeden Tag wie­der auf eine unpro­ble­ma­ti­sche Höhe zurückkehren.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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