Ich verfasse derzeit eine Seminararbeit, in der ich die Auswirkungen einer Höhe von 7000 m auf den menschlichen Organismus beim Extrembergsteigen aufzeigen möchte. Hier stellen sich mir jedoch einige Fragen, die ich Ihnen gerne stellen würde. Zuerst würde ich gerne wissen, ob die Temperatur den Verlauf bzw. das Eintreten einer Höhenkrankheit fördert oder nicht beeinflusst.
Des Weiteren stellt sich mir die Frage, ob es aus medizinischer Sicht eine Rolle spielt, ob die bergsteigende Person, bei jeweils guter gesundheitlicher Verfassung und Kondition, z.B. 30 oder 40 Jahre alt ist, also in wie weit der Alterungsprozess Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs dieser Krankheit hat. Ich würde mich über eine baldige Antwort freuen!
Antwort von Hoehenmedizin.org
Unter physiologischen Umständen hat die Veränderung der Umgebungstemperatur keinen Einfluss auf die Krankheitsentstehung, da das hypothalamische Temperaturzentrum unsere Kerntemperatur bei 37°C konstant hält. Wenn diese Kerntemperatur nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, sprechen wir von einer Hypothermie, welche eine eigene Entität ist und natürlich mit den generellen Krankheitsmechanismen der höhenassoziierten Erkrankung interferieren kann. So kann z.B. das prodiabetische Peptid Dermcidin sowohl durch Hypothermie als auch durch Höhenexposition ausgeschüttet werden, was wiederum zu prothrombotischen Bedingungen führen kann. (Bank et al. The Diagnosis of High Altitude Illness by the Determination of Plasma Dermcidin Isoform 2 Levels by Enzyme Linked Immunosorbent Assay)
Zur zweiten Frage: Hier ist das Gegenteil der Fall, als man eigentlich annehmen würde: nämlich jüngere Personen neigen eher zur Entwicklung einer Akuten Bergkrankheit. Die Ursachen hierfür sind nicht ganz klar. Möglicherweise liegt es aber am größeren Hirnvolumen und an der Tatsache, dass die Risikobereitschaft junger Menschen höher ist. Ansonsten wirkt die körperliche Fitness eher protektiv.