ich möch­te mit einer Fami­lie ein Höhen­trek­king im Bereich zw. 3000m und 4000 m unter­neh­men. Ein Jun­ge, 12 Jah­re, ist mit dia­gnos­ti­zier­ter kind­li­cher Absen­cen-Epi­lep­sie dabei. Er ist gut medi­ka­men­tös ein­ge­stellt. Wel­che Aus­wir­kun­gen hat eine Höhen­ex­po­si­ti­on auf das Gehirn eines Epi­lep­ti­kers. Wir wer­den uns lang­sam akkli­ma­ti­sie­ren und auch 1 Woche unter 3000m schla­fen. Auf­stiegs­hö­he ist etwas 300m / Tag.
Gibt es Stu­di­en zu die­sem Thema?
Gibt es Erkennt­nis­se über posi­ti­ve Lang­zeit­auf­ent­hal­te von Epi­lep­ti­kern in der Höhe oder sol­che, die Lang­zeit­auf­ent­hal­te in die­sen Höhen nicht empfehlen?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Im Zusam­men­hang mit dem Auf­ent­halt in gro­ßen und extre­men Höhen wer­den ver­schie­de­ne neu­ro­lo­gi­sche Beein­träch­ti­gun­gen beschrie­ben. Ursäch­lich für alle die­se Pro­ble­me scheint der nied­ri­ge Luft­druck und die damit ver­bun­de­ne nied­ri­ge Sau­er­stoff­kon­zen­tra­ti­on in unse­rem Blut zu sein. Das bekann­tes­te Phä­no­men ist das HACE, ein Hirn­ödem, wel­ches zu schwer­wie­gen­den Beein­träch­ti­gun­gen zunächst der Koor­di­na­ti­on und spä­ter auch des Bewusst­seins führt. Aber auch kurz­zei­ti­ge ischä­mi­sche Atta­cken, Amne­sien, Halb­sei­ten­läh­mun­gen und vor­über­ge­hen­de Erblin­dung wur­den als mög­li­che neu­ro­lo­gi­sche Sym­pto­me dem Auf­ent­halt in gro­ßen Höhen angelastet.

Stu­di­en hin­sicht­lich Epi­lep­sie und Höhen­ex­po­si­ti­on gibt es bis­lang jedoch nicht. Eine Casu­is­tik wur­de 1997 von Bud­dah Bas­n­yat publi­ziert (s.u.). Wie auch immer – die Mög­lich­keit, dass ein Anfall durch Höhen­ex­po­si­ti­on bei dem Jun­gen aus­ge­löst wird, ist vor­han­den (sie­he auch Anhang). Man kann das auch bei guter Epi­lep­sie-Ein­stel­lung nicht aus­schlie­ßen. Daher soll­ten Sie unbe­dingt die Mög­lich­keit sofor­ti­ger medi­zi­ni­scher Hil­fe gewähr­leis­ten, denn jede neu­ro­lo­gi­sche Beein­träch­ti­gung in die­ser Höhe müss­te dann ggf. als Anfall gewer­tet werden.

Lite­ra­tur: Sei­zu­re and hemi­pa­re­sis at high-alti­tu­de out­side the set­ting of acu­te moun­tain sick­ness. Wil­der­ness Envi­ron Med 1997; 8:221–2

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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