Ich bin 75, füh­le mich fit und habe frü­her in den Alpen vie­le Hoch­tou­ren unter­nom­men. Mit 66 war ich auf dem Kili­man­ja­ro, wobei ich auf dem Gip­fel­pla­teau eine leich­te Ganga­ta­xie und Namen­fin­dungs­stö­run­gen auf­wies. Kopf­schmer­zen, Erbre­chen, neu­ro­lo­gi­sche Aus­fäl­le etc lagen nicht vor. Der Auf­stieg erfolg­te in 4 Tagen. Start auf ca. 1800m. Nach Ein­nah­me von Diam­ox und bal­di­gem Abstieg, war die Epi­so­de schnell vorbei.

Im Novem­ber 17 möch­te ich an einer Trek­king­tour in Boli­vi­en teil­neh­men. Ab 3.Tag sind wir immer wie­der auf leich­ten Wan­de­run­gen zwi­schen 3800 und 4800 Metern Höhe unter­wegs und am 10. Tag steht die tech­nisch ein­fa­che Bestei­gung des Utu­r­un­cu (6008m ) auf dem Pro­gramm. Bis auf 5400 m wird man hin­auf­ge­fah­ren. Die Akkli­ma­tis­a­ti­ons­zeit wäre in die­sem Fall mit gut 7 Tagen deut­lich län­ger und somit ver­mut­lich bes­ser ver­träg­lich. Besteht ein Wie­der­ho­lungs­ri­si­ko für ein Höhenhirnödem ?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Sie wer­den sich in Boli­vi­en auf dem Utu­r­un­cu ober­halb von 5000m befin­den und damit besteht immer die Mög­lich­keit eines HACE oder ande­rer Höhen­krank­hei­ten. Natür­lich ist die Akkli­ma­tis­a­ti­on eine Vor­aus­set­zung dafür, dass Sie weni­ger Pro­ble­me haben wer­den, aber ober­halb von 5300m ist eine voll­stän­di­ge Akkli­ma­tis­a­ti­on nicht mehr mög­lich. Daher gibt es auch
kei­ne mensch­li­chen Sied­lun­gen ober­halb die­ser Höhe. Wenn Sie sich die inter­es­san­te Geschich­te des Berg­ar­bei­ter­la­gers am Aucan­quilcha anse­hen, dann erfah­ren Sie, dass die akkli­ma­ti­sier­ten Quechua-Arbei­ter bei Ver­la­ge­rung ihrer Schlaf­stät­ten von 5300m auf 5800m krank gewor­den sind. Daher muss­te man das Lager wie­der aufgeben.

Also, wenn Sie die Mög­lich­keit einer beglei­te­ten Tour haben, dann sind Sie ja gut abge­si­chert und der Wagen war­tet in 600m Ent­fer­nung. Sobald Sie aus  der Höhe her­un­ter gebracht wer­den, wird sich eine even­tu­ell bestehen­de Sym­pto­ma­tik rasch bessern.

Den­ken Sie auch dar­an, dass der Utu­r­un­cu aktu­ell zu einem Super­vul­kan wer­den kann.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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