Guten Tag
Um wieviel steigt der Augeninnendruck auf 6000m ü M.
a.) aufgrund des Druckgefälles im und um das Auge
b.) Ödem der Cornea.
Wie wirkt sich eine gute Akklimatisation auf den höhenbedingten Augeninnendruckanstieg aus.
Antwort von Hoehenmedizin.org
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Der Augeninnendruck (IOP) in großen und extremen Höhen wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Bereits 1918 hatten Wilmer und Berens bei 14 Piloten in einer Unterdruckkammer den IOP gemessen, aber keine signifikanten Unterschiede gefunden. In den letzten Jahren haben verschiedene Forschergruppen sowohl erhöhten, erniedrigten aber auch gleichbleibenden IOP unter Höhenbedingungen festgestellt. Die Mechanismen hierfür sind zum großen Teil unbekannt. Zum Teil hat man das Verhältnis von Schädelinnendruck und IOP hierfür mit verantwortlich gemacht. Die Augeninnenflüssigkeit wird durch aktive und passive Prozesse im Ziliarkörper gebildet und diese Ultrafiltration wird von sehr vielen individuellen Faktoren wie Blutdruck, IOP und osmotischem Druck beeinflusst. Daher ist es sehr schwierig, eine generelle und verallgemeinerbare Aussage zu treffen.
Eine neuere Studie, welcher im April 2007 publiziert wurde (What Happens to Intraocular Pressure at High Altitude?), fand eine Erhöhung des IOP bei akuter Höhenexposition, was zumindest teilweise durch eine Hornhautverdickung unter diesen Bedingungen erklärt wurde. Je länger sich die Probanden in der Höhe aufhielten, desto mehr sank der Wert wieder in den Normalbereich und sogar darunter.
Um wie viel der Augeninnendruck auf der jeweiligen Höhe bei einem bestimmten Individuum steigt, bzw. später auch wieder sinkt, kann unmöglich gesagt werden, dafür sind die Streuungen zu stark.