Unsere Tochter (Jg. 1991) hat schon lange einen unregelmäßigen Puls (zeitweilig jeder 3. Herzschlag aussetzend). Laut Kardiologen nicht weiter schlimm. Im Tiefland bei normaler Tätigkeit ist es fast nicht mehr messbar, aber in einer Höhe ab 2500 – 3000 m.ü.M. verstärkt sich das Ganze wieder. Dazu kommen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Dazu ist zu sagen, dass sie sehr wenig trinkt (nur etwa 3 Gläser pro Tag, aber sich dabei wohl fühlt).
Wie weiter: Training, Höhenanpassung, Trinkmenge?
Antwort von Hoehenmedizin.org
Wie häufig bei den medizinischen Anfragen, haben wir hier verschiedene Aspekte bei einem Individuum, in diesem Fall Ihrer Tochter. Betrachten wir zunächst einmal den unregelmäßigen Herzrhythmus. Um zu wissen, ob dieser bedeutsam ist oder eben nicht weiter schlimm, müsste man ein EKG (besser ein Langzeit-EKG) auswerten. Das wird der Kardiologe wohl gemacht haben. Prinzipiell beunruhigt eine Rhythmusstörung dann, wenn die Leistungsfähigkeit der Betroffenen herabgesetzt wird und wenn sie sich verschlechtert bis hin zu fatalen Arrhythmien. Ist beides nicht der Fall und die Rhythmusstörungen werden nicht als bedrohliches Stolpern in der Brust wahrgenommen, dann müssen sich die Betroffenen tatsächlich keine Sorgen machen.
Im Falle Ihrer Tochter scheint sich das Ganze aber zu verschlimmern, wenn sie sich in große Höhen begibt und das liegt sicher nicht an der kargen Landschaft da oben sondern am Sinken des Sauerstoffdruckes. In diesem Fall müssen wir von einer Verschlechterung der Symptomatik ausgehen. Es erscheint wenig vernünftig, sich dem freiwillig auszusetzen. Weder Training noch Höhenanpassung oder Trinkmenge werden hieran langfristig etwas ändern können.
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind wiederum ein Anzeichen für die Akute Bergkrankheit. Hier kann man natürlich akklimatisieren.
Dass wir Menschen alle unterschiedlich sind, wurde in dem einen oder anderen Artikel dieser Webseite ja schon erwähnt. Ursächlich sind immer die Unterschiede in unserem Genom. Dass Streifengänse innerhalb von 7 Stunden den Himalaja überfliegen können, liegt z.B. unter anderem an einer einzigen ausgetauschten Aminosäure innerhalb einer Kette ihres Blutfarbstoffmoleküles.
Wenn Ihre Tochter die Höhe so schlecht verträgt, sollte sie diese Regionen vielleicht besser meiden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Arrhythmie sich durch Training verbessert, wenn die Ursache der sinkende Sauerstoffpartialdruck ist.