Wir waren letz­te Woche mit der Fami­lie in Ser­faus (ca. 1’450m) und ich hat­te ziem­li­che Befind­lich­keits­stö­run­gen wel­che ich nicht zuord­nen kann. Es ging mir dann die letz­ten Tage in Ser­faus wegen die­sen Beschwer­den auch psy­chisch nicht mehr gut und bevor wir die nächs­ten Win­ter­fe­ri­en buchen, muss ich wis­sen, was da pas­siert ist. Viel­leicht kön­nen Sie mir hel­fen, da ich glau­be, die Pro­ble­me waren ziem­lich sicher höhenbedingt.

Ich woh­ne mit mei­ner Fami­lie in Alt­drof, Uri ca. 450m. Ich bin 49 Jah­re alt, weib­lich, ex-Rau­che­rin (seit 5 Jah­ren Gott­sei­dank Nicht­rau­cher), bin adi­pös (BMI 30), lei­de unter mäßi­ger Schlaf­apnoe (durch Velo­mount-Span­ge kor­ri­giert; zu tief sit­zen­des Gau­men­se­gel) mein Blut­druck ist medi­ka­men­tös ein­ge­stellt (Lis­tril, 20mg/Tag, mor­gens) und ich lei­de unter einer gene­ra­li­sier­ten Angst­stö­rung wel­che eben­falls medi­ka­men­tös unter Kon­trol­le ist (Citalo­pram San­doz, 40mg/Tag, auch morgens).

Bei Abrei­se und die ers­ten 4 Tagen ging es mir noch gut, ich hat­te einen unru­hi­gen Schlaf, aber ansons­ten fühl­te ich mich gut. Aber am 5ten Tag began­nen plötz­lich die Beschwer­den. Am Mor­gen gin­gen wir mit den Kin­dern spa­zie­ren. Ich beug­te mich kurz zu mei­nem Sohn im Kin­der­wa­gen und da über­kam mich plötz­lich ein hef­ti­ger Schwank­schwin­del, beglei­tet von einem star­ken Herz­klop­fen, Schwit­zen und Übel­keit und etwa 2x wur­de mir kurz­zei­tig schwarz vor den Augen – ich krieg­te es mit der Angst zu tun, da ich befürch­te­te einen Herz­in­farkt zu bekom­men. Auch als ich mich hin­setz­te und etwas Was­ser getrun­ken hat­te ist die­ser Schwin­del, das Schwit­zen und das “ungu­te Gefühl” nicht ver­schwun­den, ich fühl­te mich benom­men und die Angst blieb. Auf dem Weg ins Hotel ver­spür­te ich ein Bren­nen in der Brust (gan­zer Dekol­le­té­be­reich) und krieg­te noch mehr Angst. Im Hotel­zim­mer muss­te ich mich über­ge­ben und erst nach etwa 2 Stun­den ruhig lie­gen wur­de der Schwin­del und das Herz­klop­fen besser.

Die­ses hef­ti­ge Herz­klop­fen kam aber wie­der in der Nacht – ich lag des­we­gen etwa 2 Stun­den wach. Ich muss dazu sagen, ich hat­te beim Abend­essen 2 Glä­ser Rot­wein getrun­ken, was ich eigent­lich gut ver­tra­ge. Und dann kam es noch­mals am Tag nach dem Mit­tag­essen. Es war kein “Herz­ra­sen”, der Puls ging nicht über 140 bps, doch ich habe einen eher tie­fen Ruhe­puls (zw. 60 und 70 bpm). Die Näch­te blie­ben aber stres­sig bis zum Abrei­se­tag. Dies habe ich nicht immer gemerkt, aber ich tra­ge einen Fit­ness­tra­cker (Viv­osmart 3), wel­cher auch die Herz­fre­quenz und der Stress­le­vel auf­zeich­net. Auf­fal­len­der­wei­se – die Näch­te waren “nor­mal” vor Abrei­se (Kur­ve im Erho­lungs­be­reich) und dann auch wie­der die ers­te Nacht zurück Zuhau­se. In den Feri­en waren die Näch­te gelb, fast ohne Unter­bruch und zeich­ne­ten somit einen sehr hohen Stress­wert auf (Wer­te über 80%).

Was mei­nen Sie? Ich habe gele­sen, dass gesun­de Men­schen erst mit ca. 2500 M.ü.M die Höhe spü­ren. Soll­te ich zu mei­nem Haus­arzt gehen und mich unter­su­chen las­sen? Falls die­se Sym­pto­me nun tat­säch­lich mit der Höhe zu tun haben: kann ich etwas dage­gen machen? Ich möch­te sowas nicht noch­mal erleben…

Antwort von Hoehenmedizin.org

Man kann Sie hin­sicht­lich der Höhe beru­hi­gen. Ihre Sym­pto­ma­tik hat­te mit Sicher­heit nichts mit den 1’450 Höhen­me­tern zu tun.

Es gibt ver­schie­de­ne medi­zi­ni­sche Lösungs­an­sät­ze, die man jetzt ver­fol­gen könn­te. Dafür müss­te man Sie aber unter­su­chen. Ihr Haus­arzt ist da bestimmt die rich­ti­ge Ansprech­per­son. Das Wich­tigs­te wäre eine kar­dia­le Abklä­rung, da Sie min­des­tens 3 Risi­ko­fak­to­ren für eine Herz­kranz­ge­fäss­erkran­kung haben (Blut­hoch­druck, ehem. Niko­tin­ab­usus, Adi­po­si­tas). Wenn sie als herz­ge­sund ein­ge­schätzt wer­den, kommt noch eine Panik­at­ta­cke in Fra­ge. Dafür müss­ten aber alle kör­per­li­chen Dia­gno­sen aus­ge­schlos­sen sein.

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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