Meine Frau und ich haben ein mehrwöchiges Trekking zum Kailash in Tibet gebucht. Erfreulicherweise hat sie mir vor zwei Tagen eröffnet, dass sie schwanger ist (5−6. Woche). In Ihren FAQs schreiben Sie, dass von Reisen, die über eine Höhe von 2500m führt, abzuraten ist. Wir würden uns bei dieser Reise in weit höheren Sphären bewegen (Überquerung des Dolma La Passes mit 5600m). Ist von dieser Reise auch in einem so frühen Stadium der Schwangerschaft abzuraten?
Antwort von Hoehenmedizin.org
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!
Wir erhalten öfters Anfragen dieser Art. Tatsächlich sollte Ihre Frau von dem geplanten Höhenaufenthalt absehen, um die Schwangerschaft nicht zu gefährden. Die Problematik liegt auf der
Hand: in diesen Höhen sinkt die Sättigung des Blutes mit Sauerstoff signifikant und der Embryo erhält den Sauerstoff ja nur über das mütterliche Blut, so dass die embryonale Entwicklung gefährdet ist. Als Vergleich möchte ich das Rauchen anführen, wodurch bis zu 10% des Blutes mit Kohlenmonoxid statt mit Sauerstoff belegt werden – man rät jeder Schwangeren dringend davon ab.
Das frühe Schwangerschaftsstadium (Embryonalperiode, Woche 1–10) kommt hier eher noch erschwerend hinzu, da in dieser Zeit die Differenzierung der Gewebe und Entwicklung der Organe stattfindet, in dieser Zeit ist der Embryo besonders „störanfällig“. Daher rechnet man schon normalerweise mit einer Abortrate von ca. 30% während dieser Periode.
Ich hoffe, Sie haben eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen?
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