Nächste Woche beginnt meine Reise zum Kilimandscharo. Wir haben uns für die Lemosho-Route entschieden, mit einem Tag Verlängerung. Ich bin weiblich, 59 Jahre alt, 58 kg, und relativ sportlich. Ca. einmal im Monat wandern wir zwischen 15 und 20 km. Seit Jahren habe ich einen hohen Blutdruck (erblich), der jedoch durch Conor 5, Micardis 80 plus (Telmisartan und HCT) und 1⁄2 Corifeo (Lercanidipin) gut eingestellt ist.
Meine Frage: Bin ich dadurch besonders gefährdet und gibt es Anzeichen, bei denen ich sofort abbrechen sollte? Mir wurde von Bekannten, die in Nepal gewandert sind, Diacox empfohlen gegen die Höhenkrankheit. Ist dieses Medikament in Verbindung mit meinen anderen Medikamenten überhaupt empfehlenswert oder besteht auch die Gefahr, dass es gefährliche Anzeichen verdeckt?
Antwort von Hoehenmedizin.org
Wenn Ihr Blutdruck mit den angegebenen Medikamenten gut eingestellt ist, müssen Sie sich keine Sorgen diesbezüglich machen.
Wahrscheinlich empfahlen Ihre Bekannten Ihnen Diamox (nicht Diacox). Dieses Medikament wird bei der Akuten Bergkrankheit angewendet. Wenn man sich aber medizinisch nicht auskennt, sollte man darauf verzichten, es einfach bei Kopfschmerzen und Übelkeit einzunehmen. Prophylaktisch empfehlen wir sowieso keine Einnahme von Medikamenten gegen die Höhenerkrankungen. Unerwünschte Wechselwirkungen von Diamox treten in Ihrem Falle mit Micardis plus auf, da darin Hydrochlorothiazid, ein harntreibendes Medikament (Diuretikum) enthalten ist. Diamox (Acetazolamid) ist auch ein Diuretikum und kann zu Kaliumverlusten in Ihrem Körper führen. Die gleichzeitige Einnahme mit Hydrochlorothiazid wird nicht angeraten, da dies das Risiko von Elektrolyt-Verschiebungen und Dehydrierung erhöhen könnte.