Für eine Bau­stel­le auf ca. 3900 m dis­ku­tie­ren wir, ob man grob eine durch­schnitt­li­che Leis­tungs­ab­nah­me ange­ben kann. 1. für Tages­aus­flüg­ler und 2. nach einer län­ger­fris­ti­gen Höhen­an­pas­sung über meh­re­re Wochen. Gibt es dazu irgend­wel­che Stu­di­en und Daten?

Antwort von Hoehenmedizin.org

Die mus­ku­lä­re Leis­tungs­fä­hig­keit wird in ent­spre­chen­den Stu­di­en in der Regel anhand der Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät für Sau­er­stoff bemes­sen (VO2). Bei gut trai­nier­ten Hoch­land­be­woh­nern (Anden, Tibet) in Hoch­la­gen bis 4000m beträgt die­se VO2 zwi­schen 41 und 52 ml/kg/min. Die­ser Wert ent­spricht in etwa der Kapa­zi­tät von Tief­länd­lern auf Meeresniveau.

Wenn Tief­land­be­woh­ner auf sol­che Hoch­la­gen gebracht wer­den, dann sinkt ihre VO2 auf bis zu 55% des Aus­gangs­ni­veaus, was Sie in unge­fähr als Tag 1 Ihrer Anfra­ge anse­hen kön­nen. Nach Akkli­ma­tis­a­ti­on steigt der Wert auf bis zu 85% des Tief­land­ni­veaus, was ent­spre­chend nach 2–3 Wochen der Fall wäre (Mar­co­ni et al. 2006) Gene­rell muss man aber sagen, dass es sich um einen sehr indi­vi­du­el­len Wert han­delt und Ein­zel­in­di­vi­du­en ggf. deut­lich von die­sen Wer­ten abwei­chen. Dass die Leis­tung abneh­men wird, ist indes sicher.

Falls Sie eine Selek­ti­on der ange­stell­ten Arbei­ter vor­neh­men kön­nen, dann soll­ten sie nur sol­che beschäf­ti­gen, die eine eth­ni­sche Abstam­mung von tibe­ta­ni­schen Hoch­land­be­woh­nern nach­wei­sen kön­nen (sie­he Anhang)

Lite­ra­tur: 

  • Petou­si N, Rob­bins PA. Human adapt­a­ti­on to the hypo­xia of high alti­tu­de: the Tibe­tan para­digm from the pre­ge­no­mic to the post­ge­no­mic era. J Appl Phy­si­ol 2014;116(7):875–84
  • Mar­co­ni C, Marz­o­ra­ti M, Cer­retel­li P. Work capa­ci­ty of per­ma­nent resi­dents of high alti­tu­de. High Alt. Med. Biol 2006;7:105–15

Hin­weis: Alle Namen wur­den aus recht­li­chen Grün­den von der Redak­ti­on geändert/entfernt.


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